Geschichte

Gründung des Sportvereins

Die Gründung des Stammheimer Fußballsportvereins erfolgte am 14.04.1920 in der Gastwirtschaft „Zur Linde“ (Pfannmüller) unter dem Namen „Freier Arbeiter-Sportverein“. Zu den Gründungs-mitgliedern zählten Heinrich Seipel, Friedrich Nolte, Karl Schneeberger, Karl Kling, Karl-Philipp Gorr, Heinrich Stürz und der 1. Vorsitzende Martin Seitz.

Im Gründungsjahr beträgt die Mitgliederzahl 28. Die Zeitzeugen Leonard Nagel, Otto Gorr und Alfred Gorr berichteten über die damaligen Umstände: Es gab 3 Plätze auf denen gespielt wurde, die alle uneben waren. Die „Bleiche“ war ein Grasstück hinter der damaligen Untergasse (jetzt Giessener Straße), die „Sauweide“ war ein Wiesenstück vor dem Heegwald, und dann gab es noch eine gemeindeeigene Wiese am „Steingruben-Wäldchen“. Als erste Trikots nahm man blaueingefärbte Hemden. Später verbürgte sich Karl Heppner (letzter Stammheimer Bürgermeister) dafür, dass Karl Schneeberger die Sportausrüstung von Frankfurt mitbringen konnte. Die Ausrüstung für jeden Spieler kostete damals 22 Reichsmark, und konnte von den Spielern in 50-Pfennig-Raten abgestottert werden.

Der erste Trainer war Ferdinand Müller aus Altenstadt. Zur Mannschaft gehörten Torwart Brüssing, Adolf Fuchs, Karl Gorr, Karl-Philipp Gorr, Karl Kling, Wilhelm Kling, Karl Pfannmüller, Friedrich Reichhold, Konrad Schmidt, Karl Schneeberger, Heinrich Schwing, Karl Vogel und Heinrich Walluf.

Bau des Sportplatzes

Im Jahre 1929 genehmigte die Gemeinde den Bau des Sportplatzes in Stammheim, für den die Spieler die Rodungsarbeiten selbst übernahmen. 1933 betrug der Monatsbeitrag 30 Pfennig, das Eintrittsgeld zu den Spielen 1 Reichsmark.

Anfang 1930 war Heinrich Meub Trainer der Mannschaft, und zu den Spielern, die bis zum Kriegsausbruch 1939 aktiv waren, gehörten u.a. Torwart Brüssing, Otto Berg, Heinrich Borst, Karl Dönges, Arnold Faust, Heinrich Faust, Adolf Fuchs, Karl Gorr, Karl-Philipp Gorr, Wilhelm Heppner, Heinrich Heppner, Heinrich Herget, Karl Kling, Wilhelm Kling, Otto Meub, Karl Nagel, Ferdinand Müller, Karl Pfannmüller, Gustav Reichhold, Karl Reichhold, Friedrich Reichhold, Albert Schenk Konrad Schmidt, Karl Schneeberger, Erich Schneeberger, Wilhelm Schneeberger, Heinrich Schwing, Adolf Seip, Heinrich Sellnau, Karl Sellnau, Gustav Thumm, Karl Vogel, Heinrich Walluf, Wilhelm Weiße, und auch Spieler aus Frankfurt: Willi „Bulle“ Böhme, Karl Ullrich, Hans Sauer, die Gebrüder Spicker und Fahrenbruch.

Wiederbeginn nach dem 2. Weltkrieg

Nachdem dem Krieg war die sportliche Betätigung auf Vereinsbasis durch die Amerikanische Besatzungsmacht zunächst untersagt. Im September 1945 stellten dann Karl Rahn, Karl Reifschneider und Reinhold Wirth bei der amerikanischen Kommandantur in Friedberg einen Antrag für die Genehmigung eines Sportvereins.

Am 5.10.1945 fand die erste Versammlung zum Aufbau des freien Sportvereins statt u.a. mit den Teilnehmern Reinhold Wirth, Karl Reifschneider, Karl Weiße und Karl Seipel. Der erste Vorsitzende nach dem Krieg wurde Karl Rahn.

1945 gehörten zur Mannschaft: Torwart Karl Will, Karl Seipel, Helmut Schaubach, Ferdinand Sellnau, Paul Wagner, Karl Melin, Arnold Meub, Walter Seipel, Heinrich Faust, Kurt und Helmut Simon, Helmut Gorr, Karl Heller, Erwin Kling, Rudi Deschka, Willi und Egon Schaubach und die Schneeberger’s Friedhelm, Ewald, Heinrich und Otto. Weiter spielten Wachtmeister Abel und die Brüder Konrad und Fritz Ackermann aus Bergen-Enkheim, Edgar Kuhn aus Seligenstadt und Heini Wieland aus Lämmerspiel. Die Firma Pfannmüller stellte erstmals einen Mannschaftsbus.

Am 1.08.1961 unterzeichneten der Bürgermeister Heinrich Gemmecker, der 1. Beigeordnete Karl Heppner und der 1. Vorsitzende der SG 1920 Stammheim Manfred Petermann einen Überlassungsvertrag über das Grundstück „Flur IX Nr. 93 ca. 10.000.00 qm“ zur Benutzung als Sportplatz für 50 Jahre. Die Zahl der Vereinsmitglieder beträgt in diesem Jahr 145.

1964 wurden umfangreiche Verbesserungsarbeiten am Sportgelände durchgeführt. 1965 startete auch der Getränkeverkauf auf dem Sportplatz durch Leni Koubek („Zur Neuen Welt“) und es gab den ersten Platzwart mit Karl Heller. 1967 wird dann der weitere Ausbau des Sportplatzes beschlossen.

Gründung der Gymnastikabteilung

Unter der Leitung des Vorsitzenden Manfred Petermann, wurde Ende der sechziger Jahre versucht, speziell den Spielerfrauen ebenfalls ein sportliches Angebot präsentieren zu können. So versuchten sich auch die Damen mit dem Fussball und es kam zu einem ersten Spiel gegen die alten Herren u.a. mit Charlotte Hofacker, Christa Schneeberger, Roswitha Curdt und Leni Schneeberger.

In vielen anderen Vereinen wurden zur damaligen Zeit Gymnastikabteilungen innerhalb der Fußballvereine gegründet. Im Sommer 1968 kam mit Rolf Lutz ein junger Schulleiter nach Stammheim, der nicht nur Fußball spielen konnte, sondern mit einer sportbegeisterten Frau verheiratet war. Rolf Lutz konnte für die Vorstandsarbeit gewonnen werden, und Monika Lutz übernahm die Leitung der neuen Gymnastikgruppe.

Die ersten erfolgreichen Aktivitäten lagen im Einstudieren von Tänzen zur Fastnachtskampagne 1968/69. Im Protokoll der Vorstandssitzung vom März 1969 vermerkt der damalige Schriftführer Edgar Schaubach: „Auch über die neugegründete Frauenabteilung (Gymnastikgruppe), die der Sportgemeinde angeschlossen werden soll, wurde eine Aussprache geführt. Danach soll den Mitwirkenden der Vorschlag unterbreitet werden, dass der monatliche Beitrag eine Mark betragen soll.“

Offiziell wurde der Übungsbetrieb in der Gymnastik 1969 aufgenommen, dabei waren Maria Feyh, Sieglinde Schäfer, Christa Schneeberger, Dietlind Seip, Christel Nagel, Charlotte Hofacker, Leni Schneeberger, Hedi Ramerth, Hilde Jakobi, Lenchen Wagner, Herta Stamm, Edith Seipel und Marianne Kling. 1970 begann die Jazz-Gymnastik mit Frau Schürhoff.

Am 25.5.1973 feierte man die Fertigstellung des Sportheims mit Anschluss ans Wassernetz. Zu dem wurde die Beleuchtung von Gas auf Strom umgestellt und Scheinwerfer installiert, so dass das Training erstmals unter Flutlicht durchgeführt werden konnte.

Gründung der Alten Herren

Kurz danach im August 1973 fand die Gründungsversammlung der „Alten Herren“ im Vereinslokal „Zur Linde“ statt. Der erste Abteilungsleiter war Willi Walther.

1974 wird dann der neue Bolzplatz angelegt, der auch für die 6 Jugendmannschaften benötigt wird, die in einer Spielgemeinschaft mit Leidhecken und Staden spielen.

Das Kinderturnen wurde 1976 durch Charlotte Hofacker aus der Taufe gehoben. Die Senioren-Gymnastik leitet Monika Lutz 1983 zum ersten Mal mit den Teilnehmerinnen Emmi Wenig, Christel Nagel, Herta Stamm, Ursula Kern, Maria Dörr, Melita Ruf, Margit Aumüller, Hilde Jakobi, Irmtraud Lautenschläger, Emmi Schenk, Hedi Ramerth, Marianne Kling und Edith Seipel.

Weil der Umkleideraum auf dem Sportplatz zu eng für 2 Mannschaften war, erfolgte 1985 der Umbau des Sportheims.

Gründung des Fördervereins

Im Jahr 1990 gründete sich dort der Förderverein der SG 1920 Stammheim mit einem damaligen Mitgliedsbeitrag von 5 DM. Nach Erstellung der Satzung wurde die Eintragung in das Vereinsregister beantragt, und durch das Finanzamt erfolgte die „Anerkennung der Gemeinnützigkeit“. Der Gründungsvorstand bestand aus Jürgen Klein-Altstädde, Hermann Stoll, Edgar Schaubach und Reinhold Wirth.

Der Verein heute

Die SG Stammheim 1920 e.V. ist heute ein Zwei-Spartenverein mit einer Turn- und Gymnastikabteilung und einer Fußballabteilung mit „Alten Herren“ und „Jugendfußball“. Die Mitgliederzahl ist seit Jahren stabil. Im Jahr 2023 sind es ca. 400 Mitglieder mit einem großen Anteil von Kindern und Jugendlichen.